21.10.2014

Meine Erfahrungen mit Netflix: Part 2

Einen Monat ist der Deutschlandstart von Netflix nun her und Mann-Oh-Mann. Die Jungs wissen wie man mit einem Schlag alle Konkurrenten überflügelt.

Ich beginne diesem Text mit der Empfehlung für netflixaroundtheworld.com. Ein sehr einfacher Service der für quasi jeden Film anzeigt in welchem Land er auf Netflix verfügbar ist. Sehr praktisch.

Netflix hat sich in dem Monat auch ein Stück verändert. Die größte Verbesserung ist aber wohl der native Linux-Support. Ohne User-Agent-Spoofing kann mit aktuellen Versionen von Chrome auf das Streamingangebot zugegriffen werden.

Das Angebot selbst ist auch erweitert worden. Ich illustriere dies an den zehn Beispielen aus Part 1 dieses Posts unter dem Blickpunkt des Vorhandenseins eines US und UK VPN-Zuganges.

Wreck-It Ralph: Ja
Good Will Hunting: Ja (in UK)
Frozen: Nein
Despicable Me 2: Nein
300: Rise of an Empire: Nein
Non-Stop: Nein
The Lego Movie: Nein
Fack Ju Göhte: Nein
Elysium: Nein
Law Abiding Citizen: Nein

Immerhin ein Fünftel der Filme ist auf Netflix guckbar. Ist der Zugriff aus noch anderen Ländern möglich, erweitert sich die Liste um Frozen (Niederlande) und Law Abiding Citizen (Skandinavien). Das Filmangebot ist also durchaus passabel geworden.
An dieser Stelle muss ich auch nochmal betonen wie cool die vollständige Verfügbarkeit von O-Tönen ist. Ist man der englischen Sprache mächtig, verschwimmen die Ländergrenzen und der Zugriff auf (fast) das komplette Angebot von Netflix eröffnet sich (außer natürlich für Inhalte deren O-Ton in einer anderen Sprache ist).

Mein Fazit für Netflix: Ich habe meinen Account behalten und bin zahlender Kunde geworden. Für 8,99€ bekommt man bei Netflix zur Zeit wirklich das beste Angebot. Gerade bei der O-Ton-Verfügbarkeit kann sich amazon ruhig mal eine Scheibe abschneiden (Allerdings bezahlt man für amazon Prime auch nur 49€ im Jahr und nicht 108€). Ich bin sehr zufrieden mit diesem Streaminganbieter. Ich muss allerdings zugeben: Ohne meine VPNs hätte ich das wahrscheinlich nicht weiterbezahlt. Ja, das deutsche Angebot ist besser geworden, aber Serien wie "Louie" oder "Black Mirror" sind in Deutschland nicht vefügbar, und bei anderen Serien sind hier weniger Staffeln vorhanden als anderswo. Das Potenzial ist aber weiterhin gigantisch und nach meinem Probemonat bin ich der festen Überzeugung dass Netflix es schaffen wird.

09.10.2014

Maleficent

Warnung: Der folgende Post spoilert den Film zu großen Teilen.

Whow um dieses Review zu schreiben habe ich tatsächlich etwas Recherche betrieben und meine Märchen Kenntnisse zu Dornröschen aufgefrischt um die Story und die Charaktere besser zu verstehen. Aber erstmal zu anderen Punkten, nämlich...

...den Visuals. Was die Visuals angeht könnte der Film auch Wallpaper-Generator 3000 heißen. Quasi jedes Frame des Films könnte man unverändert als Wallpaper benutzen oder auf Leinwand gedruckt an die Wand hängen. Das SFX-Team hat wahrhaft Großes geleistet und einen der visuell schönsten Manifestationen des Bewegtbildes die ich je gesehen habe geschaffen. Weiter geht es mit...

...den Charakteren. Hier kommt schon meine Recherche zum tragen, da mir tatsächlich die Personen völlig unbekannt vorkamen und ich mich fragte, ob ich als Kind beim Märchen-Vorgelesen-Bekommen zu wenig aufgepasst habe. Wie sich zeigte, ist dies nicht der Fall. Tatsächlich basiert Maleficent nicht auf dem Grimmschen Märchen Dornröschen, sondern auf dem Disney-Film von 1959 mit dem gleichen Namen. Statt generischer und namenloser Personen wie "dem König" oder "der Prinzessin" wurden hier den Leuten Namen gegeben. Die Prinzessin hieß Aurora, der König heißt Stefan und der Prinz heißt Phillip. Auch sonst wurden viele andere Aspekte des Originals verändert. Darum gehts es im nächsten Teil...

...der Story. Ich werde hier keine komplette Analyse über die Veränderungen zwischen dem Märchen, dem Film aus 1959 und Maleficent verfassen, aber gerade die Unterschiede zwischen den beiden letztgenannten sind wichtig für meine Review. Denn anders als ich erwartet habe wurde nicht dieselbe Geschichte aus der Perspektive der Fee Malefiz (oh Gott der Name ist ja so kacke. Ich bleibe für diese Person mal beim Englischen "Maleficent") erzählt, sondern entscheidende Änderungen vorgenommen. So wacht Maleficent in ihrem Film von Anfang an über Aurora, der "Liebe auf den Ersten Blick" Teil wurde quasi komplett entfernt, der Fluch auf Aurora wird von Maleficent selbst als ein ewiger Schlaf der nur durch einen Kuss von wahrer Liebe aufgelöst werden kann (unter der Prämisse dass wahre Liebe nicht existiert) formuliert und Aurora wird auch nicht unter Hypnose dazu gebracht sich an der Nadel einer Spindel zu stechen, sondern vom Fluch ganz ohne Maleficents Einwirken dazu geführt.
Ich muss sagen, dass ich Dornröschen von 1959 nicht geguckt habe, aber das Lesen des Ablaufes auf Wikipedia hat dazu beigetragen dass ich das Gefühl bekam: Der Film spielt doch mit den Erwartungen der Zuschauer. Persönlich bin ich falsch an den Film rangegangen, nämlich als Neuinterpretation des Märchens und unter dieser Brille wirkt er dann doch Recht befremdlich. Der Zwischenschritt ist durchaus empfehlenswert. Ich gehe mal weiter zu...

...den Punkten die mir nicht gefallen haben. Dazu zählen auf jeden Fall Teile der Geschichte. Der Film wirkt in seiner Machart und auch in den Storymodifikationen sehr modern; Der Antagonist hat ein Motiv (oder man argumentiert dass es keinen Antagonisten gibt), Liebe ist nicht einfach und eindimensional und der Anteil der Actionmomente ist durchaus gestiegen (ist auch nicht schwer, wenns im Original quasi keine gibt). Umso seltsamer wirken jedoch dann die Momente die sich noch an der Vorlage orientieren. Reaktionen wie: "Hey ich weiß dass du mich mein ganzes Leben lang begleitet hast, total nett bist und ich will bei dir einziehen - but wait; ich habe dich unterbrochen als du mir sagen wolltest dass du mich verflucht hast. Okay sofortiger und bedingungsloser Hass setzt ein". Es wirkt einfach sehr unpassend - mir hätte es besser gefallen, wenn der Film nicht versucht hätte einer Vorlage zu folgen, sondern stattdessen eine eigene Geschichte mit den Charakteren erzählt oder so. Der andere Punkt der mir nicht wirklich gefallen hat ist der... mmja.. doch wohl abgefuckte Twist am Ende, dass tatsächlich Maleficent selbst den Kuss von wahrer Liebe liefert um den Fluch zu brechen, etwas was ihr zuvor unter Einsatz ihrer Magie nicht möglich war. Im Grunde genommen revolviert der Film darum, dass Maleficent die Quelle alles Bösen, aber auch alles Guten ist. Dann kann man bewerten wie man will, ich war jedenfalls sehr überrascht, negativ wie positiv, da es irgendwo auch sehr genial ist. Gehen wir über...

...zum Fazit. Maleficent hat mir echt gut gefallen, wenn auch weniger als das Potenzial des Filmes zugelassen hätte, da ich nicht mit den Charakteren und der Story des originalen Disney-Filmes vertraut war. Was ich empfehlen kann: Nicht versuchen Parallelen zwischen dem Märchen und dem Film zu finden und Dornröschen von Disney gucken. Dies trägt nicht nur dazu bei dass die Abwandlungen klarer werden, sondern auch dazu dass die Ähnlichkeiten wertvoller und beachtenswerter werden.

Okay noch ein Postskriptum: Den Eindruck einer Abwandlung einer Neuinterpretation zu verfassen fällt mir durchaus schwer, es fehlen daher sicher noch Punkte in diesem Text, die ich einfach vergessen habe. Im Großen und Ganze sollte dies aber das Wichtigste sein.

07.10.2014

The Hunger Games: Catching Fire

Ich fange hier meine Review an mit den Worten: "Wow, ich bin positiv überrascht". Nicht nur im Vergleich zum Ersten Teil ist dieser Film sehr großartig. Während ich "The Hunger Games" vorallem die schlechte Buchadaption angekreidet habe, fällt es mir hier schwer wirkliche Negativpunkte zu finden. Der Zweite Teil der "Tribute von Panem" ist nicht nur ein klasse Film, sondern auch eine ausgezeichnete Buchverfilmung. Mir habe keine wichtigen Momente gefehlt und selbst ein paar unwichtigere Ereignisse haben sich blicken lassen. Im Zuge dessen hat mir auch der stärkere Fokus auf die Charaktere und deren Entwicklung, und die Zurückstellung der Hunger Games selbst gefallen. Die Geschichte hat nämlich wirklich mehr zu bieten als nur die Spiele selbst.
Also: Empfehlung des Filmes, insbesondere auch für Leser des Buches.

Nachtrag: Nach Ansehen, des CinemaSins Videos zu den Film muss ich meine uneingeschränkte Empfehlung für Nicht-Buchleser zurückziehen bzw abschwächen. Wenn man die Bücher nicht gelesen hat bleiben tatsächlich einige wichtige Plotpunkte unerklärt. Der Film ist also wesentlich besser wenn man die Backstory kennt. Er gefällt mir dennoch besser als der Erste Film, da doch wohl noch einiges mehr erklärt wird.